Historische Wellen
Für Josef, ein Ehrenmitglied des Marine Funker Club Austria (MFCA), ist dies eine Gelegenheit, seine Leidenschaft und sein Fachwissen zu teilen. Mit dem ihm vom MFCA zugewiesenen Rufzeichen OE6XMF/9 und seinem persönlichen Rufzeichen HB9DAR – eine Anerkennung der anspruchsvollen Prüfungen des Bundesamts für Kommunikation (BAKOM) der Schweiz inklusive einer Morse-Prüfung – sorgt er für lebendigen Funkverkehr. Die Abkürzung „CQ“, die einen allgemeinen Anruf signalisiert, und das abschließende „OVER“, das auf die Antwort der Gegenstation wartet, sind Teil der klaren und effizienten Sprache des Funks.
Faszinierende Technik
Am Museum Ships Weekend nehmen in der Regel weltweit etwa 100 Museumsschiffe teil, die sich auf ehemalige Kreuzfahrtschiffe, Kriegsschiffe, Flugzeugträger, U-Boote, Minensuche, Schlepper, Eisbrecher, Feuerschiffe, Frachtschiffe, Flussschiffe, Küstenfunkstellen, Museen usw. aufteilen. Von der Hohentwiel aus werden tagsüber vorwiegend Museumsschiffe, aber auch interessierte Amateurfunk-Stationen in ganz Europa kontaktiert. Der Funkverkehr wird über Sprechfunk (SSB), Morsen (CW) und digitalen Betriebsarten abgewickelt. Für Letztere wird an Bord ein Laptop mit der entsprechenden Programmier-Software benötigt. Auf einer Nachtfahrt gelang sogar eine Verbindung in die USA zur Station K1USN, dem Watson Museum in Braintree, MA. Wenn sich Fahrgäste an Bord befinden, ordnet sich Josef, ehemaliger Schiffsführer auf der Hohentwiel, als „Funkoffizier“ in die Mannschaft ein und trägt das entsprechende Gradabzeichen. Weil er Inhaber des GOC (General Operators Certificate) ist, darf er auch Funkanlagen auf dem Meer bedienen. Die Hohentwiel, die nun stolz an diesem Event teilnimmt, wird für diesen Anlass mit einem Funkarbeitsplatz und einer Antenne ausgerüstet. Selbst wenn das Schiff durch Gäste belegt ist, sorgt Josef dafür, dass die Kommunikation fließend bleibt. Seine Erfahrung als ehemaliger Schiffsführer und „Funkoffizier“ an Bord ermöglicht es ihm, auch mit der nautischen Besatzung Hand in Hand zu arbeiten.
Lebendige Tradition
Die Bedeutung dieser Tradition und Technik ist weitreichend. Die UKW-Funkgeräte, die auf der Hohentwiel und der Oesterreich verwendet werden, erfordern spezielle Zertifikate, die von den Schiffsführern für die Kommunikation auf dem Bodensee benötigt werden. Diese Verbindung von Geschichte, Tradition und moderner Technik zeigt sich nicht nur in der alljährlichen Veranstaltung, sondern auch in der täglichen Praxis der Schifffahrt, wo die Funkkommunikation unerlässlich für Sicherheit und Koordination bleibt.
Vergangenheit und Gegenwart
Der Museumsschiff-Event verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart und zeigt, wie weit wir gekommen sind – von den ersten Morsezeichen bis hin zu den komplexen Funkverbindungen, die wir heute nutzen. Für Josef und viele andere ist es eine Brücke zwischen den Generationen, ein lebendiges Museum der Kommunikation, das jedes Jahr aufs Neue begeistert.
Für weitere Informationen und zur Teilnahme am Museum Ships Event klicken Sie bitte hier – Museums Ships Event.